6 Gesundheits-Mythen

6 Gesundheits-Mythen

Es wird immer schwieriger, den Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zur Gesundheit zu behalten. Oft ist es leichter, sich an bekannte „Regeln“ zu halten, die leicht zu merken sind oder die zu bestimmten Zeiten populär waren. Allerdings entwickelt sich das Wissen über unsere Gesundheit stetig weiter, und so ändern sich auch die Empfehlungen im Laufe der Zeit.

Hier sind sechs weit verbreitete Gesundheitsmythen, die in den letzten Jahren widerlegt wurden.

Mythos 1: Fett macht dick

Viele halten Fett für den Übeltäter in der Ernährung, aber tatsächlich ist es ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Ernährung. Fett gehört zu den wichtigsten Nährstoffen, die der Körper für viele Funktionen benötigt. Tatsächlich kann eine moderate Fettaufnahme sogar beim Gewichtsmanagement helfen, da fetthaltige Lebensmittel langsamer verdaut werden und länger sättigen.

Wichtig ist jedoch, auf die richtigen Fette zu setzen – nämlich ungesättigte Fette, die in Lebensmitteln wie Avocados, Fisch, Nüssen und Olivenöl vorkommen. Diese gesunden Fette fördern die Zellgesundheit, stärken das Herz-Kreislauf-System und wirken entzündungshemmend. Ungesunde Fette wie gesättigte Fette und Transfette, die in frittierten Speisen, Backwaren und industriell verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen, sollten hingegen gemieden werden.

Auch Produkte, die als fettarm oder fettfrei gekennzeichnet sind, sind nicht unbedingt gesünder, da sie häufig mehr Zucker oder andere Zusatzstoffe enthalten, um den Geschmacksverlust auszugleichen.

Mythos 2: Alle Kohlenhydrate sind schlecht

Wie bei Fetten gibt es auch bei Kohlenhydraten „gute“ und „schlechte“. Komplexe Kohlenhydrate sind ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und sollten keineswegs komplett vermieden werden.

Solche Kohlenhydrate findet man in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse. Sie liefern nicht nur Energie, sondern auch viele wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe. Der weit verbreitete Low-Carb-Trend hat zwar seine Berechtigung, doch sollte man vor allem einfache, raffinierte Kohlenhydrate vermeiden, wie sie in Süßigkeiten, Weißbrot und zuckerhaltigen Getränken vorkommen.

Mythos 3: Man muss 10.000 Schritte pro Tag gehen

10.000 Schritte täglich gelten oft als Richtwert für eine gute Gesundheit, doch es müssen nicht unbedingt so viele sein. Tatsächlich zeigen Studien, dass bereits 7.000 bis 8.000 Schritte täglich ausreichen, um die Lebenserwartung zu erhöhen und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.

Jedoch sollte man nicht nur auf die Schrittanzahl achten. Ein ganzheitlicher Fitnessansatz, der auch Kraft- und Ausdauertraining beinhaltet, ist entscheidend für eine nachhaltige Gesundheit.

Mythos 4: Eier sind ungesund

Eier wurden lange Zeit aufgrund ihres Cholesteringehalts kritisch gesehen. Heute weiß man jedoch, dass der Einfluss von Cholesterin aus Lebensmitteln auf den Blutcholesterinspiegel bei den meisten Menschen gering ist. Eier sind vielmehr eine ausgezeichnete Quelle für hochwertige Proteine, gesunde Fette und wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Sie stellen also eine wertvolle Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung dar und sollten nicht grundlos gemieden werden.

Mythos 5: Der Stoffwechsel wird im Alter langsamer

Viele Menschen gehen davon aus, dass der Stoffwechsel mit zunehmendem Alter abnimmt, was Gewichtszunahme zur Folge hat. Studien zeigen jedoch, dass der Stoffwechsel im Erwachsenenalter – insbesondere zwischen 20 und 60 Jahren – relativ konstant bleibt.

Die Gewichtszunahme im Alter hat eher mit dem Verlust von Muskelmasse und weniger Bewegung zu tun. Ab etwa dem 30. Lebensjahr bauen wir kontinuierlich Muskeln ab, und viele Menschen nehmen nicht genug Eiweiß zu sich, um den Muskelaufbau zu unterstützen. Weniger Muskelmasse kann zu einer Insulinresistenz führen, was oft die Ursache für Gewichtszunahme im Alter ist.

Mythos 6: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages

Das Frühstück wird oft als die „wichtigste Mahlzeit des Tages“ bezeichnet, doch das trifft nicht auf jeden zu. Verschiedene Ernährungsweisen, wie das Intervallfasten, zeigen, dass es keinen festen Ernährungsplan gibt, der für alle funktioniert. Solange die Ernährung insgesamt ausgewogen ist, spielt es keine Rolle, ob man das Frühstück auslässt oder nicht.

Wer morgens nicht hungrig ist, muss sich also nicht dazu zwingen, zu frühstücken.

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